Eichen müssen weichen

In der Stadt Vohenstrauß hat in letzter Zeit weitgehend unbemerkt von der Lokalpresse ein regelrechtes Baumsterben stattgefunden. Sicher haben die Stadtverwaltung, möglicherweise auch die Baumexperten des Stadtrats einsichtige Gründe für die Entfernung der Großbäume parat: Neugestaltung eines Parkplatzes (Siedlerstraße zw. Wallstraße u. Braunetsriether Weg), Neugestaltung des Platzes am Kriegerdenkmal bei der evangelischen Stadtkirche oder die Neugestaltung des Kleinparks an der Bahnhofstraße beim neuen Raiffeisenbankgebäude. Offensichtlich standen sie im Weg.

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„Die ortsbildprägenden Ahorn- und Kastanienbäume an der evangelischen Kirche waren alle krank. So krank, dass sie durch Totholz und herabstürzende Äste eine Gefahr für Passanten hätten werden können. (Der neue Tag, 2.10.2008)“ Dieses („Totschlag“-)Argument gilt wohl auch für die anderen Gelegenheiten.

„Durch den eingeschränkten Lebensraum waren die Bäume in einer sehr schlechten Verfassung“, sagte Außendienstleiter Karl Frey. So gesehen, werden eine Menge weiterer Bäume in naher Zukunft aus dem Stadtbild verabschiedet werden, denn es sieht nicht danach aus, dass die Standortbedingungen in nächster Zeit geändert, geschweige verbessert würden.

Eingeschränkter Lebensraum einer mächtigen Eiche an der Siedlerstraße
(Fotos: P. Staniczek)

Als Ersatz werden ein paar Alibi-Sträucher oder pflegeleichte, kaum nachwachsende Kleinbäume (Kugelahorne) in versenkte Betonschalen gepflanzt. Wichtiger ist das Ziel, durch Baumaßnahmen versiegelte, „großzügige, offene Plätze durch eine einheitliche Belagsgestaltung zu schaffen“: Platz für Parkplätze, Aufmärsche und Werbeanlagen.

Über peter.staniczek

Kreisheimatpfleger im Landkreis Neustadt an der Waldnaab
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