„An dera Kien, wou ma hängt, mou ma balln!“

Eine alte – leider kaum mehr verwendete – Redensart aus dem Vohenstraußer Raum (Etzgersrieth, Gemeinde Moosbach) gibt recht drastisch wieder, was im Hochdeutschen folgendermaßen ausgedrückt wurde: „Wes´ Brot ich ess, des´ Lied ich sing.“ (Todeskampf des Genetivs?)

„An dera Kien, wo ma hängt, mou ma balln!“ (An der Kette, an der man hängt, muss man bellen!“), heißt es im Oberpfälzischen und gibt wieder, dass Abhängigkeiten seit altersher üblich waren und eine eigene Gesinnung bzw. Meinung einen unerschwinglichen Luxus darstellten.

Kritische Fragen zu umstrittenen Bereichen zu formulieren, ist auch in heutigen – demokratischen – Zeiten nicht ganz ohne Risiko, „denn auch die Könige von heute können durchaus jähzornig reagieren“*: … mir steht´s bis Oberkante Unterlippe …!

* http://www.saez.ch/pdf/2003/2003-18/2003-18-380.PDF

 

Über peter.staniczek

Kreisheimatpfleger im Landkreis Neustadt an der Waldnaab
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