Der Weg ist das Ziel?

Wanderer und Bergsteiger orientieren sich schon immer gern nach oben, auch auf der Suche nach Freiheit. Freiheit und Heimat, Begriffe, die ähnlich oft zitiert und interpretiert werden, von jedermann für sich beansprucht und anderen verweigert werden. Begriffe, die besungen, in Gedichte gefasst und bewusst oder unbewusst immer wieder missverstanden werden.

Der Weg ist das Ziel

Robert Lee Frost (1874-1963) gehört zu den bedeutendsten amerikanischen Lyrikern des 20. Jahrhunderts. Vier seiner Gedichtbände wurden zwischen 1924 und 1943 mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet. Eines seiner bekanntesten Gedichte, „The Road not Taken“, in dem es um eine vermeintlich knifflige Entscheidung geht, endet überraschend:

      Two roads diverged in a wood, and I,
      I took the one less traveled by,
      And that has made all the difference.

und wurde von Paul Celan (1920-1970) so übersetzt:

      Im Wald, da war ein Weg, der Weg lief auseinander,
      und ich – ich schlug den einen ein, den weniger begangnen,
      und dieses war der ganze Unterschied.

Bei Friedrich Hölderlin (1770-1843) finden wir im Gedicht „Lebenslauf“ eine dazu passende Deutung, was Freiheit letztlich bedeutet

      Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen,
      Daß er, kräftig genährt, danken für Alles lern‘,
      Und verstehe die Freiheit,
      Aufzubrechen, wohin er will.

Über peter.staniczek

Kreisheimatpfleger im Landkreis Neustadt an der Waldnaab
Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar