„Staoußt mi im April, kumm i, wann i will – staoußt mi im Mai, kumm i glei!“
„Erdepflfeld“ bei Niederland (Markt Moosbach), Foto: P. Staniczek, 25.05.2010
- Erdepfl in da Fröih, Middoch in da Bröih,
Af d‘ Nacht in de Heit, Erdepfl in Ewichkeit!
Nicht umsonst gehörte dieser typische Ausspruch lange Zeit zur Erdäpfelpfalz“, wenn er auch vor allem für die Fastenzeit galt. Auch heute noch ist die Oberpfälzer Speisekarte ohne vielfältige Kartoffelgerichte nicht denkbar.
Die Kartoffel gelangte wahrscheinlich Anfang des 18. Jahrhunderts in die Oberpfalz (Anbau um 1690 auf zehentpflichtigen Höfen in Wiesau, Speinshart, Pullenreuth u. Falkenberg).
Einem Kaufbrief über Wolf Peßl’s von seinen Eltern gekauften halben Hof zu Altenstatt“ bei Vohenstrauß, einem Übergabevertrag, können wir entnehmen, dass dabei der Austragsbäuerin schon im Jahre 1729 das Recht, im Garten 2 Beet Erdäpfeln“ an zu bauen, gestattet wurde.
Lange Zeit hatte Kaimling in dem Ruf gestanden, die ersten Kartoffeln weit und breit angebaut zu haben. Der Gütler Zihlbauer von dort hatte im Jahr 1752 vier Napf Samenkartoffeln aus dem Schloss gestohlen und auf der Weinleite angebaut.
In den Hungerjahren 1769 bis 1772 wurde wohl durch die große Not der Wert der Kartoffel, die bis zu diesem Zeitpunkt eher vereinzelt als Viehfutter angebaut wurde, für die menschliche Ernährung erkannt.
Oberpfälzer Knödel kennen alle Besucher unserer Heimat, seidene Knödel, Kartoffelschmarrn, gebackene Spotzn“, Kartoffelnudeln, Bauchstecherla, Zwetschgenknödel, Bröselbart, Sterzschopperla und Dotsch finden selbst die Einheimischen nur noch selten auf dem Mittagstisch.
Ein Denkmal für den Gastwirt, der solches wieder anstelle der unvermeidlichen Pommes Frites anbietet.
Anm.: staoußen = hier: stecken, pflanzen (von Saatkartoffeln in den Boden), sonst: stoßen