„Keine Niederlage für Denkmalpflege“ (Der neue Tag 29.06.07)

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Vorweg: Wenn ein denkmalgeschütztes Objekt – hier ein dominantes Gebäude im Stil des bürgerlichen Klassizismus aus dem Jahre 1840 und Zeuge des Wiederaufbaus nach dem letzten verheerenden Stadtbrand – unwiderruflich verschwindet/abgerissen wird, empfinden dies die mit der Denkmalpflege behafteten Personen durchaus als Niederlage.

Es wäre interessant zu wissen, ob der CSU-Vorstand bei seiner Radltour auch die Pläne für die Neugestaltung des Gehret-Anwesens erkundet hat oder ob er sich lediglich auf die Aussagen der „Verantwortlichen“ verlässt.

Über 200 Vohenstraußer Bürger haben sich kurzfristig in einer Unterschriftenliste gegen diese Art der „behutsamen Neugestaltung“ gewandt. Dabei ist klarzustellen, dass wir nicht gegen den Neubau der Volksbankfiliale sind, aber wir wollen eine Architektur, die zu unserem Marktplatz passt. Es geht nicht darum , eine exakte Kopie des bestehenden Gebäudes zu erreichen, sondern das Erscheinungsbild des bürgerlichen Klassizismus auch mit Mitteln der modernen Architektur – nicht aber mit modischem Schnickschnack – zu erhalten.

Der Bauausschuss der Stadt Vohenstrauß weigerte sich beispielsweise „beim Antrag über die Erneuerung des Dachstuhls mit Errichtung eines Kniestocks“ in der Friedrichstraße zuzustimmen, weil dies „gänzlich den Vorgaben widerspricht“. (Der neue Tag 22.06.07). Bei den Neubauplänen der Volksbank wurde dem zugestimmt – zweierlei Maß?

Überdies ist es uns rätselhaft, dass es bis heute nicht gelungen ist, in der Presse die Neubaupläne mit Bild darzustellen, um die sehr interessierte Öffentlichkeit  über die zukünftige Gestaltung ihrer „Wohnstube“ Marktplatz aufzuklären.

 

 

Über peter.staniczek

Kreisheimatpfleger im Landkreis Neustadt an der Waldnaab
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