Noch im letzten Moment zwischen Klinik und Schneesturm ist es uns kurz vor Ausstellungsende gelungen, „Lovis Corinth und die Geburt der Moderne“ in der Ostdeutschen Galerie Regensburg zu besuchen.
Fingerdicke Farbpaste, pure Fleischlichkeit, überbordende Kraft, malerische Gewalt, physische Präsenz, stilistische Vielfalt sind nur einige unvollkommene Beschreibungsversuche für die einmalige Retrospektive anlässlich des 150. Geburtstags des Künstlers.
Selbst die Süddeutsche Zeitung bescheinigte der Galerie, „dass sie (damit) höchsten Ansprüchen genügt“.
Ulrike Lorenz, Direktorin der Galerie, war es gelungen, diese Ausstellung, eine Kooperation des Musée d’Orsay Paris, des Museum der bildenden Künste Leipzig und des Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg, in ihr Haus zu bekommen, wobei der kleinste Partner als Hauptleihgeber fungierte.
Auch nach Ausstellungsende ist das Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg auf jeden Fall einen Besuch wert, denn Ulrike Lorenz hat aus der verzopften Provinzsammlung deutscher Kunst aus dem östlichen Europa ein vollständig neu konzipiertes Kunstmuseum moderner Prägung geschaffen, das jeden Besuch zum Genuss werden lässt. Die ehemalige städtische Turnhalle, 1910 im damals zeitgenössischen Jugendstil zum Kunstmuseum umgebaut, bietet in 15 Themenräumen mit starkem Farbkonzept so prominente Namen wie Käthe Kollwitz, Oskar Kokoschka, Sigmar Polke, Adolph Menzel, Anselm Kiefer, Bernhard Heisig, Max Beckmann, Otto Mueller … und natürlich Lovis Corinth.