Hauberrisser-Landschaft Eslarn

eslarn_hauberrisserlandschaft

Fotos: Peter Staniczek
 

1682 begann der Neubau der kath. Pfarrkirche in Eslarn durch den Neustädter Baumeister Johann Kirchberger. Zweimal wurde die Kirche durch Brand schwer beschädigt. Am 1. Juli 1895 brannte der halbe Markt nieder, der Kirchturm fing Feuer, die Glocken schmolzen, die niederstürzende Turmkuppel durchschlug die Decke des Altarraums. In den nächsten Jahren wurden die Brandschäden notdürftig repariert, instand gesetzt, einiges wohl auch dilettantisch. Die Einwohnerzahl des Marktes stieg im Lauf der Zeit sehr stark an bis auf 3000 im Jahr 1900, weshalb eine Erweiterung notwendig wurde. Heinrich Hauberrisser bekam 1909 den Auftrag, die Kirche um sechs Meter zu verlängern. „Beim Abbrechen der Kirchenrückwand versäumte der leitende Maurermeister, die Seitenmauern abzustützen, so daß das Gewicht des Daches die Mauern zum Einsturz zu bringen drohte. Der telegraphisch herbeigerufene Architekt ließ zur Sicherung des Anbaus eine Schlauder, eine Metallstange, einziehen. Im Zusammenhang mit dem Anbau wurden die zwei Seiteneingänge geschaffen, wie sie bereits Kirchberger geplant hatte.“ Der Anbau erhielt zwei flankierende Treppentürme und einen Eingangsbau, zu dem man über einen Treppenvorbau gelangt.

eslarn_hauberrisserlandschaf_turmt

Auch mit dem Turm und seiner Kuppel hatten die Eslarner wiederholt große Schwierigkeiten.1925 stürzte „das mehrere Zentner schwere Turmkreuz samt dem Kuppelknauf und dem Wetterhahn in die Tiefe.“ Hauberrisser untersuchte die Schäden und regte eine Neukonstruktion an. Seit 1927 überragt die mächtige neue Kuppel Kirche und Markt.

Peter Staniczek, Ein Architekt prägt eine Region – Heinrich Hauberrisser und die Kulturlandschaftdes nördlichen Oberpfälzer Waldes, aus „Der Kirchenbaumeister Heinrich Hauberrisser – Architektur zwischen Historismus und Moderne“, Schriftenreihe  Oberpfälzer Kulturbund, Morsbach – Verlag 2014

Über peter.staniczek

Kreisheimatpfleger im Landkreis Neustadt an der Waldnaab
Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Denkmalpflege, Heimatgeschichte, Kulturlandschaft veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar