Für „Kalten Baum“ fünf nach zwölf? Fachliche Hilfe gesucht!

(oberpfalznetz.de von (fz), 13.06.2009, Netzcode: 1867187)

„Sagenumwobene Winterlinde stark geschädigt – Landschaftsgärtner gibt Autobahn die Schuld

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Vohenstrauß. (fz) Viele Mythen und Sagen ranken sich um den „Kalten Baum„. 367 Jahre trotzte das imposante Naturdenkmal Wind, Wetter und sonstigen Angriffen. Nun aber scheint es die riesige Winterlinde erwischt zu haben. Schädigt etwa die Autobahn den Baum?
Der Leuchtenberger OWV-Vorsitzende Michael Schwabl und sein Schwager Franz Wittmann, zugleich Besitzer des Baumes, sind jedenfalls dieser Meinung.

Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts prägt dieser Sagenbaum das Bild unserer Heimat.

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Ob der „Sagenbaum“ allerdings das Bild unserer Heimat noch lange prägt, da hat der OWV-Vorsitzende von Leuchtenberg, Michael Schwabl, große Bedenken. Schwabl, der als Unternankauer nur einen Steinwurf vom Kalten Baum entfernt wohnt, weiß als Landschaftsgärtner, wovon er spricht. Er und sein Schwager Franz Wittmann, auf dessen Grund der Baum steht, stellen seit dem Frühjahr eine sehr starke Schädigung der Krone fest.
Der Baum ist inzwischen ganz licht und hat zudem auf der der Autobahn A 6 zugewandten Seite keine Blätter mehr. Diese Verkehrstrasse machen Schwabl und Wittmann für die Schädigung des Baumes verantwortlich.
Einmal sei es der hohe Bau der Magistrale, für die im Bereich des „Kalten Baumes“ viele Meter aufgeschüttet wurden und zum anderen der hohe Einsatz von Streusalz in diesem Winter.
Schwabl sagt, dass der feine Salzstaub durch den hohen und schnell fließenden Verkehr aufgewirbelt und vom fast ständig wehenden Wind an die nur wenig Meter entfernte Krone der alten Linde getragen werde. Dort setze sich das Streumittel an den Knospen, Zweigen und Ästen fest und verätze diese so, dass kein Blattaustrieb erfolgen kann.

Diese Aussage wird dadurch bestätigt, dass der „kleine Kalte Baum“, ebenfalls eine Winterlinde und vor einigen Jahren 20 Meter davon entfernt als „Nachfolger“ gepflanzt, fast schon abgestorben und vermutlich nicht mehr zu retten ist.
Ein weiteres Indiz ist, dass Walnuss- und alte Obstbäume auf Wittmanns Grund sowie die Baumreihe entlang der ehemaligen Bundesstraße 14 (Ulmen, Linden, Ahorn) auch stark in Mitleidenschaft gezogen sind. „Mein Schwager Franz Wittmann erwägt sogar Anzeige gegen die zuständigen Behörden“, sagt Schwabl.

Er machte bereits in seiner Funktion als Leuchtenberger OWV-Vorsitzender bei der Hauptversammlung der OWV-Zweigvereine in Georgenberg (wir berichteten) auf die Schädigung des Baums aufmerksam.

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(Fotos und Repro: Peter Staniczek)

Quelle: Oberpfalznetz

Über peter.staniczek

Kreisheimatpfleger im Landkreis Neustadt an der Waldnaab
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