„Ruhebrett des achtbaren… (Totenbretter-Brauchtum )

Totenbretter
Totenbretter in der Langau, Foto: E. Staniczek

„Die Anbringung von Totenbrettern hat sich zu einer Unsitte herausgebildet, da die alten auf dem Boden liegen bleiben, selbst in Trümmern noch auf dem Boden herumliegen und verfaulen, was sicher eine Gegend und namentlich die Umgebung der öffentlichen Straßen, Wege und Ortschaften nicht verschönt. Die bezeichneten Polizeibehörden werden daher angewiesen, die Anbringung neuer Totenbretter an allen Distriktstraßen und Gemeindewegen umso mehr zu verbieten, als es schon wiederholt vorgekommen ist, daß Pferde vor denselben von Furcht ergriffen wurden. Alle auf dem Boden herumliegenden Totenbretter sind ungesäumt überall zu entfernen und wird bemerkt, daß die Distriktwegmacher angewiesen sind, alle Totenbretter, welche forthin an den Distriktstraßen angebracht werden, sofort zu entfernen, wenn sie auf Aufforderung von den Besitzern nicht entfernt werden.“

Am Ende des 19. Jahrhunderts waren die Totenbretter also noch außerordentlich zahlreich. In einzelnen Pfarreien wurden Hunderte von Brettern erwähnt. Die ablehnende Einstellung der Behörden hatte zwar unter den Brettern einigermaßen aufgeräumt, konnte aber das Brauchtum nicht ausmerzen. Zwar eingeschränkt, hat es sich doch bis in die Jahre nach dem letzten Weltkrieg gehalten. In manchen Gemeinden kam es in den letzten Jahren sogar wieder zu einer Art Renaissance dieses Brauchtums.
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Über peter.staniczek

Kreisheimatpfleger im Landkreis Neustadt an der Waldnaab
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