Steinkreuz in Kühbach – Verlust durch Entfernung

Das Steinkreuz stand rechter Hand der Staatsstraße Floß – Richtung Waldthurn bzw. Waldau – ca. 500 m s der Ortschaft Kühbach am Feldrain. Das kleine Steinkreuz steckte tief im Boden und hat eine nach unten gerichtete, abgerundete Pflugschar auf der Straßenseite eingeritzt. (Fl.Nr. 913). Es wurde von mir schon beschrieben auf meiner Webseite: „http://heimat-now.de/03_Steinkreuze/d_bau_st_40_kue.htm„.

Ursprünglicher Standort (490 m südlich von Kühbach)

Im Sammelband 43 (2018) der „Steinkreuzforschung -Studien zur deutschen und internationalen Flurdenkmalforschung, herausgegeben von Rainer H. Schmeissner, Regensburg, S. 26 – 33“ habe ich in dem Aufsatz „Die Steinkreuze des Marktes Floß“ den Werdegang des von seinem ursprünglichen Standort entfernten Flurdenkmals beschrieben.

„… Das letzte Steinkreuz im Bereich des Marktes Floß ist jenes vom Weiler
Kühbach. Sein Standort war etwa 500 m südlich der Ortschaft an der Staatsstraße
Floß in Richtung Waldthurn, rechterhand am Feldrain (Flur-Nr. 913). Das kleine
Steinkreuz steckte tief im Boden und wies eine nach unten gerichtete, abgerundete
Pflugschar an der zur Straße gekehrten Seite auf. MICHAEL HARDT, 1956, deutete
die Eingravierung irrtümlicherweise als Winkel und schloss daraus, dass es wohl für
einen Zimmermann errichtet worden sei. Eine andere Sage berichtet lapidar, dass
hier einmal ein Mann erfroren sei.

Auf der Vogel’schen Karte des Floßer Amtes ist dieses Kreuz genau am alten Standort vermerkt. In unmittelbarer Nähe ist sogar noch ein weiteres „einarmiges“ Steinkreuz eingezeichnet, das aber nicht mehr nachweisbar ist.
In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts steckte das Steinkreuz lange Zeit
tief – bis zu den Armen – im Feldrain, brach dann schließlich ab und lag als Rudiment
längere Zeit achtlos auf dem Feld, ehe man sich seiner annahm und es – ohne
den originalen Kreuzfuß – auf einen eigens dafür gemauerten Sockel setzte. Somit
verlor es etwa 12 cm von seiner ursprünglichen Größe (SCHMEISSNER, 1990). Im
Jahr 2010 war das kleine Kühbacher Steinkreuz wiederum halb umgefallen und aus
seinem Bodenlager gedrückt; innerhalb kurzer Zeit konnten aber Gerd Lindner und
Günther Meierhöfer vom Oberpfalzer Waldverein (OWV) auf Initiative von
Altbürgermeister Fred Lehner das Denkmal durch eine massive Fundamentierung
wieder aufrichten.
Die „unendliche Leidensgeschichte“ des Kühbacher „Steinkreuzchens“, wie
es in der Literatur mehrmals liebevoll genannt wurde, war aber längst nicht vorbei.
Genauer gesagt begann sie erst richtig. 2014 wurde das Kreuz durch einen Motorradunfall
wieder aus der Verankerung gerissen. Aus „Sicherheitsgründen“ nahm der
Bauer, dem die Flur, auf dem das Steinkreuzchen stand, in sein Anwesen (Kühbach
1) mit dem Versprechen, es am südlichen Eck seines Hofes wieder aufzustellen.
2016 konnte Heimatforscher HARALD FÄHNRICH das Denkmal untersuchen und
feststellen, dass es seltsamerweise nicht die geringste Beschädigung (!) aufwies.
Das Versprechen des Bauern wurde übrigens bis heute nicht in die Tat umgesetzt!

Im Denkmalatlas ist der neue Standort aber schon eingetragen.

„Heutiger Standort!“ (Fotos: Peter Staniczek)

Über peter.staniczek

Kreisheimatpfleger im Landkreis Neustadt an der Waldnaab
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