Oberpfalz verträgt 300 Windräder

In einem Interview mit Der neue Tag (05.02.2009) stellte Ulrich Lenz, Inhaber der Firma Ostwind, konkrete „Projekte in der Heimat“ und obige Behauptung in Bezug auf Windkraft in den Raum, natürlich aus der Sicht des Unternehmers, der damit Geld verdienen will.

Der Leserbriefschreiber Thomas Rubenbauer aus Freihung/Großschönbrunn wollte die in obigem Interview gemachten Aussagen des Unternehmers so nicht gelten lassen und antwortete aus der Sicht dessen, der letztendlich mit der zur Industrielandschaft mutierten Kulturlandschaft leben muss:
„Die Argumente von H. Lenz , dem Inhaber der Firma Ostwind, erinnern mich sehr stark an die Aussagen vor allem der CSU-Politiker in den 80-iger Jahren. Auch damals sprach Franz Josef Strauß davon, dass die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf so harmlos sei wie eine Fahrradspeichenfabrik!
Wenn man die Berichterstattung in den letzten Wochen verfolgt, könnte man glauben, das Wind nur in Nordbayern, vor allem in der Oberpfalz weht. Auch wird immer wieder die „positive“ Wirkung der gigantischen Windkraftanlagen auf die Entwicklung des Tourismus in den betroffenen Gebieten angesprochen. Herr Uhl (die Firma Uhl plant noch immer den gigantischen Windpark Forstlohe) hat in Seugast bei einer Informationsveranstaltung gesagt: „In bestimmten Gebieten an der Küste, wo in den letzten Jahren Windräder errichtet wurden stieg der Umsatz mit Touristen um über 60 Prozent“. Jetzt sollte man meinen, vor allem die oberbayrischen Gemeinden stehen bei den Planungsfirmen „Schlange“. Vor allem die Höhenlagen etwa um den Starnberger See sollten sich doch wunderbar anbieten.“

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In Der neue Tag vom 17.02.2009 konnte wenigstens die Etzgersriether Bürgerinitiative einen vollen Erfolg ggegen die ungeliebten Windräder verzeichnen: „Etzgersrieth. (gi) Seit zehn Jahren kämpfen die Etzgersriether gegen Windräder. Nun sollten sie dem Schwarzstorch ein Denkmal setzen. Ihm können sie es verdanken, dass das Projekt „Windpark“ mit drei 150 Meter hohen Windrädern zu den Akten gelegt wird. Denn nur einige hundert Meter entfernt haben seit vielen Jahren die Vögel ihr Domizil. Vorbei sind die Träume des Marktkämmerers, mit satten Pachteinnahmen und Gewerbesteuern seinen Haushalt sanieren zu können. Die Nachricht des Bürgermeisters Hermann Ach in der Dorfversammlung am Sonntag im völlig überfüllten Gasthaus Ach wurde mit großem Beifall und Erlösung aufgenommen. Für die Bürgerinitiative war es ein großer Erfolg und ein Freudentag. Die Vorgeschichte fast der gesamte Marktrat war ebenfalls anwesend. Das Marktoberhaupt blickte nochmals auf die Vorgeschichte zurück. Im November stellte eine Firma ihr Vorhaben auf dem „Gänsbühl“ vor. Schon damals brachten Bürger ihre Sorgen und Nöte vor. Wegen der geringen Entfernung der Anlage zum Ort befürchteten sie Lärm, Schattenwurf und damit verbundene gesundheitliche Schäden.“

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„Fosend asackern“ und „Fosend agrom“ in Isling

Der neue Tag am 19.02.2009: Eslarn. (gz) Das Wirken der „Jesse-James-Big-Band“ erstreckt sich nur auf die Faschingszeit. Nach einigen Proben im Sportzentrum tritt das wild zusammengewürfelte und närrische Orchester aus vier Gemeinden heute zum „Fosend asackern“ und am Dienstag zum „Fosend agrom“ an die Öffentlichkeit.

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Am naschn Pfinsta geht es in Isling (Eslarn, Ldkr. Neustadt a. d. Waldnaab) nach altem Brauch zum Fosend asackern und am Fosend-Irda zum Fosend agrom. (Übersetzung: Am närrischen Donnerstag geht es in Eslarn zum Fastnacht/Fasching ausackern und am Fastnacht/Faschings-Dienstag zum Fastnacht/Fasching eingraben.)

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fast schon historische Fotos: Peter Staniczek (2) – 23.02.1995 in Eslarn

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Pasta mit Steinpilzen – ein Wintergericht

Steinpilze im Winter
Foto und Steinpilze: Peter Staniczek

40 g Steinpilze getrocknet
1/8 L heißes Wasser
1 Zwiebel
1- 2 Knoblauchzehen
4 – 5 EL Öl (gutes Olivenöl oder Butter)
10 g Mehl
1/8 L Weißwein
1/8 L Gemüsebrühe
1/16 L Schlagsahne oder Crème fraîche
1/2 Bund Petersilie
Salz und Pfeffer
Pecorino oder Parmesan
500 g Spaghetti

Die getrockneten Steinpilze mit heißem Wasser bedecken und ca. 20 Minuten einweichen.
Zwiebel, Knoblauch und Petersilie fein hacken und in Olivenöl oder Butter andünsten, mit Mehl stäuben und etwas anbräunen lassen.
Mit etwas Weißwein (wenn griffbereit) ablöschen, Gemüsebrühe und die Steinpilze samt Pilzwasser dazugeben, gut verrühren, auf mittlere Hitze zurückschalten und die Sauce köcheln lassen, bis sie nicht mehr wässerig ist und eine schöne Konsistenz hat. .
In der Zwischenzeit die Pasta in einem großen Topf Wasser al dente kochen.
Kurz vor dem Servieren bei Bedarf und nach Geschmack noch die Schlagsahne oder Crème fraîche einrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Pasta abgießen (aber nicht trocknen lassen) und mit der Sauce (noch im Topf) vermischen.
Die Pasta servieren, Pecorino oder Parmesan darüber reiben, eventuell mit Pfeffer nachwürzen.
Reicht leicht für vier Personen!

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Suchbild

Wo hat Thomas Lingl das Foto aufgenommen?

Suchbild, Thomas Lingl

Lösung: Kalvarienbergkirche bei Oberlind, Stadt Vohenstrauß, Lkr. Neustadt a. d. Waldnaab

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Multimediagerät für „vielfotografierende“ Heimatpfleger?

Festplattenfotografie

entdeckt in: Der MEDIONshop Newsletter vom 16. Februar 2009

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Weidens Schulen sind bunt (Der neue Tag 10.02.2009)

Der neue Tag, Dienstag, 10. Februar 2009, (mte): „Schulen sollen Zivilcourage zeigen“ – Pfarrer Pauckstadt-Künkler kritisiert Äußerungen an Scholl-Realschulen – Schülersprecher irritiert:

DnT, Bild Wilck: „Weidens Schulen sind bunt“

„Weidens Schulen sind bunt“: Mit dieser Aufschrift auf verschiedenen Plakaten zeigen zahlreiche Schüler am Samstag Flagge gegen Rechts. Auch Realschüler. Obwohl ihr Rektor von der Teilnahme abgeraten hatte. Bild: Wilck

„[…] Der Rektor begründete dies so, dass Politik nichts an der Schule zu suchen habe. H. selbst war für eine Stellungnahme hierzu am Montag nicht zu erreichen. Stellvertreter J. S. wollte sich nicht äußern. „Die Schule aber will dies wohl. Allerdings ist es nicht meine Aufgabe, sondern die des Schulleiters, hierzu etwas zu sagen“, meint S. […]

Habe ich da bei meiner täglichen Morgenlektüre etwas verpasst? Die von der Schulleitung gewollte Stellungnahme – die mich schon stark interessiert hätte – konnte ich bis heute leider nicht entdecken.

DnT: „[…] Zum Schweigen an der Hans-Scholl- und der Nichterreichbarkeit der Leiter der Sophie-Scholl-Realschule sagt der Pfarrer: Schade. Mit so einem Thema sollte man offensiver umgehen.“

„Leicht ist schwer was!“ oder hieß das „Schwer ist leicht was!“? Vielleicht halten es die Schulleiter nachträglich (und zu spät) mit Hiob 13, 5: „Wollte Gott, ihr schwieget, so wäret ihr weise“ (Übersetzung von Luther).

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Nachqualifizierung und Revision der Denkmalliste

Die Ersterfassung der Baudenkmäler und Ensembles erfolgte nach Inkrafttreten des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes 1973. Die in der 1986 publizierten Bayerischen Denkmalliste enthaltenen Informationen sind heute z. T. veraltet. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege hat sich deshalb entschlossen, die Denkmalliste einer gründlichen Revision zu unterziehen.

Marktplatz 28
(Denkmalliste: Marktplatz 28. Eckhaus, Mitte 19. Jh. , mit Halbwalm und Fenstereinfassungen aus Granit. – Bild: Archiv Staniczek

Das Projekt „Nachqualifizierung und Revision der Bayerischen Denkmalliste“ befindet sich seit 2006 in der Umsetzungsphase und soll 2012 abgeschlossen sein: Die Stadt Vohenstrauß (Stadtrat) hat dem Landesamt einen Teil der Arbeit frühzeitig abgenommen und die Revision in diesem Falle selbst getätigt.

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Pures Leben, überbordende Kraft

Noch im letzten Moment zwischen Klinik und Schneesturm ist es uns kurz vor Ausstellungsende gelungen, „Lovis Corinth und die Geburt der Moderne“ in der Ostdeutschen Galerie Regensburg zu besuchen.
Fingerdicke Farbpaste, pure Fleischlichkeit, überbordende Kraft, malerische Gewalt, physische Präsenz, stilistische Vielfalt sind nur einige unvollkommene Beschreibungsversuche für die einmalige Retrospektive anlässlich des 150. Geburtstags des Künstlers.
Selbst die Süddeutsche Zeitung bescheinigte der Galerie, „dass sie (damit) höchsten Ansprüchen genügt“.

Lovis Corinth, “Mädchen mit Stier (Charlotte)”, 1902; Leihgabe der Hamburger Kunsthalle

Ulrike Lorenz, Direktorin der Galerie, war es gelungen, diese Ausstellung, eine Kooperation des Musée d’Orsay Paris, des Museum der bildenden Künste Leipzig und des Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg, in ihr Haus zu bekommen, wobei der kleinste Partner als Hauptleihgeber fungierte.

Auch nach Ausstellungsende ist das Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg auf jeden Fall einen Besuch wert, denn Ulrike Lorenz hat aus der verzopften Provinzsammlung deutscher Kunst aus dem östlichen Europa ein vollständig neu konzipiertes Kunstmuseum moderner Prägung geschaffen, das jeden Besuch zum Genuss werden lässt. Die ehemalige städtische Turnhalle, 1910 im damals zeitgenössischen Jugendstil zum Kunstmuseum umgebaut, bietet in 15 Themenräumen mit starkem Farbkonzept so prominente Namen wie Käthe Kollwitz, Oskar Kokoschka, Sigmar Polke, Adolph Menzel, Anselm Kiefer, Bernhard Heisig, Max Beckmann, Otto Mueller … und natürlich Lovis Corinth.

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Porzellan – Erdbeere – Vohenstrauß?

Wer weiß, wann, wo, von welcher Firma, für welchen Markt die unten gezeigte (Tee-)Tasse/Untertasse – Teil eines Services – hergestellt wurde? Es gibt keinen Firmenstempel, das Motiv „Gruss aus Vohenstrauss – Marktplatz“ ist von alten Ansichtskarten bekannt.

Porzellan - Erdbeere - Vohenstrauß
(Foto: P. Staniczek, Heimatmuseum)

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Der Himmel, die Erde – dazwischen Windräder?

Vorschlag: Malen Sie den Horizont mit so vielen Windrädern voll, wie nach Ihrer Meinung die in Jahrhunderten gewachsene Kulturlandschaft verträgt.

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Der neue Tag, 31.01.2009 (Foto u. Text: gi, Peter Garreiss)

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