Kalter Baum interessanter als Merkel und Westerwelle – Medien berichten

Kalter Baum am 19.11.2009
(alle Fotos: Peter Staniczek am 19.11.2009)

Kalter Baum statt Merkel und Westerwelle, der Neue Tag berichtet am 19.11.2009 mit Farbfoto auf der ersten Seite: „Mantel schützt Kalten Baum im Winter“. Auch verschiedene TV-Sender haben sich der einmaligen Aktion schon angenommen. Mit der Maßnahme soll festgestellt werden, ob der Salzsprühnebel von der A6 Ursache der Baumschäden ist. Deshalb werden Baum und Knospen durch die Ummantelung geschützt.

Kalter Baum am 19.11.2009

Kenner des hiesigen Wetters bezweifeln schon, ob die verwendete Gewerbefolie den ungeheuren Druck- und Zugkräften des „Böhmischen“ Windes im Winter standhalten wird, zumal auch mit erheblicher Schneelast gerechnet werden muss. Kleine Löcher, wohl durch Wind und hartnäckige Zweige verursacht, sind über Nacht schon entstanden.

Kalter Baum am 19.11.2009
Die Arbeiten gestalten sich schwieriger als zunächst gedacht

Kalter Baum am 19.11.2009 - Ummantelung schwieriger als gedacht
Kletterer hangeln sich durch das mächtige Geäst

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Der Kalte Baum wird eingepackt – Pilotprojekt an der A6

Kalter Baum am 18.11.2009 - der Sagenbaum der Oberpfalz wird eingehüllt
(alle Fotos: Peter Staniczek, 18.11.2009)

Seit Dienstag wird der Kalte Baum – uralter Sagenbaum der Oberpfalz – in 2500 Quadratmeter Gewerbefolie eingepackt. Die spektakuläre Aktion soll die Winterlinde am höchsten Punkt der A6 vor dem Salzsprühnebel der vorbeifahrenden Fahrzeuge schützen. Dieser könnte Auslöser der Baumschäden sein, die seit der Autobahnfertigstellung aufgetreten sind.
Die Autobahndirektion Süd handelte auf entsprechende Hinweise zügig und unbürokratisch. Sie läßt sich die Maßnahme mehrere 10.000 Euro kosten. Diese zumindest in der Bundesrepublik einmalige bzw. erstmalige Aktion gestaltet sich nicht einfach, bei starkem Wind sind großes Gerät und erfahrene Kletterer im Einsatz, die die Folie an dem recht widerspenstigen Baum anbringen helfen.

Kalter Baum 18.11.2009

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Ingenieur „verkauft“ unrentable Kläranlage als „Industriedenkmal“

Der neue Tag, Montag, 16. November 2009: „Ingenieurbüro schlägt vor, altes Bauwerk stehen zu lassen. In der Sitzung ging es auch um die Frage, ob der vorhandene, fast 40 Jahre alte Tropfkörper, in die Neuanlage integriert werden kann. Steinbacher hielt das angesichts der Sanierungskosten von mindestens 100 000 Euro als unwirtschaftlich. Am teuersten komme dabei die Beseitigung der im Tropfkörper befindlichen Lavaschlacke. Auf Anfrage von Marktrat M. B. bezifferte Steinbacher die Kosten dafür mit rund 70 000 Euro. Das Ingenieurbüro schlug deshalb die Belassung des Bauwerkes als „Industriedenkmal“ vor.“

Ingenieur “verkauft” unrentable Kläranlage als „Industriedenkmal“

Ein anrüchiges Angebot, auf das die Denkmalpflege verzichten kann.

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Oberpfälzer Redensarten

Oberpfälzer Rotvieh in der Gemeinde Tännesberg (Voitsberg)
(Foto: Peter Staniczek)

Das Bild veranschaulicht in unzweifelhafter Weise eine Redensart der Oberpfälzer, mit der sie darauf hinweisen, dass jemand zwei linke Hände habe:
„Du stöllst de a wöi d´Kouh zum Scheiߴn!“

Dazu noch zwei Brecht-Zitat zum Thema:

      „…Wer in der Stadt lebt, lebt in einem Traum,
      durchquert die Landschaft wie auf starren Gleisen,
      vorbei an Kühen, die beim Fressen scheißen.

      (Bertold Brecht – Kuh beim Fressen)

      „…Und während sie sich noch mit Heu versieht
      Entnimmt ihr einer Milch, sie duldet’s stumm
      Daß seine Hand an ihrem Euter reißt.

      Sie kennt die Hand, sie schaut nicht einmal um
      Sie will nicht wissen, was mit ihr geschieht
      Und nützt die Abendstimmung aus und scheißt.

      (Bertold Brecht – Kuh beim Fressen)

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Zucker im Kaffee – süße Werbeideen

Zuckerstücke aus fünfzig Jahren
(Foto: Peter Staniczek)

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Der Biber hält keinen Winterschlaf

Wintervorbereitung der Biber beim Torfhäusl
(Foto: Peter Staniczek)

Im Oktober/November fallen die Aktivitäten der Wintervorbereitung des Bibers besonders auf. Sie sind gekennzeichnet durch die verstärkte Fällung von Weichholzarten und die Anlage eines Nahrungsdepots zur Überwinterung.

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Wohl dem, der jetzt noch – Heimat hat!

Wohl dem, der jetzt noch - Heimat hat!
(Foto: Peter Staniczek)

      Die Krähen schrein
      Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
      Bald wird es schnein, –
      Weh dem, der keine Heimat hat!

      Friedrich Nietzsche, 1844-1900 (Vereinsamt, 1884)

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Auf den Wiesen erlöschen die letzten Blüten

Die Natur bereitet sich auf den Winter vor, nur das unverwüstliche Gänseblümchen …

Gänseblümchen und Herbstlaub
(Foto: Peter Staniczek)

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Alle diese neolithischen Vasen sind 4000 Jahre alt

„Alle diese neolithischen (jungsteinzeitlichen) Vasen sind 4000 Jahre alt und sind in eine industriell gefertigte haushaltsübliche Farbe eines japanischen Herstellers getaucht worden. Sie wurden zu neuen Objekten; die ursprünglichen Objekte sind unter dünnen (oder dicken) Schichten dieser Farbe verborgen.“ (Haus der Kunst, ai weiwei, so sorry, bis 17.01.2010)

Neolithische Vasen in japanische Industriefarbe getaucht (Ai Weiwei)
(Foto: P. Staniczek)

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Don´t destroy history

Mauerfall_091189

In Wunsiedel wurde eine originalgetreue Mauer wieder aufgebaut, vor allem um „jungen Menschen die für sie kaum mehr nachvollziehbare Zeit vor der Wende und das großartige Ereignis der friedlichen Wiedervereinigung (zu) vermitteln.“ (dpa)
Mit dem übereilten, fast kompletten Abriss der Mauer in Berlin waren in den Neunzigern Fakten geschaffen worden, die die nachfolgende Generation um die Anschauung der jüngeren Vergangenheit gebracht haben. Was wäre als Denkmal der Wiedervereinigung geeigneter?

Don´t destroy history
(Fotos: Peter Staniczek, aufgenommen in Berlin am 26.02.2004)

      Don’t bring down these walls
      Don’t destroy history
      (Serenity von Paradox)
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