Wer Schmetterlinge lachen hört …

Foto: P. Staniczek

    Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wolken riechen.

Notwendige Anmerkung:
„… dieser schöne poetische Text stammt nicht – wie von manchen angenommen – von dem Dichter Novalis (1772-1801), sondern von Carlo Karges (1951-2002), einem Gründungsmitglied der deutschen Rockband Novalis, der er von 1971 bis 1975 als Gitarrist und Keyboarder angehörte und für die er 1973 den Text „Wer Schmetterlinge lachen hört“ schrieb.“ (Quelle: vhttp://www.deutschelyrik.de/index.php/wer-schmetterlinge-lachen-hoert.html; hier auch der komplette Text)

 

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Kann man auf einer Bierwanderung verdursten?

Diese provozierende Frage stellt Jürgen Groß im Reiseteil der Süddeutschen Zeitung vom 20. August 2009.
Er hatte auf das Angebot des Tourismuszentrums Oberpfälzer Wald reagiert: „Wanderge(h)nuss vom Feinsten gibt’s auf der Bierwanderung. Die 92 km lange Rundwanderung durch die malerische Landschaft des Oberpfälzer Waldes führt vorbei an traditionellen Brauereien, uralten Burgen und natürlich an gemütlichen Biergärten. Aufgeteilt in 6 Etappen erlebt der Wanderer jeden Tag eine neue Besonderheit.“

Bierkrug
Bierkrug „Die Heimat“ (Privatbesitz, aber wie geschaffen für den bierernsten Herrn Berlinger)

Die Wanderstimmung wollte sich aber von Anfang an nicht recht einstellen und so brach er die Bierwanderung nach einigen Enttäuschungen vorzeitig ab.
Gründe dafür: schlechte Streckenführung (entlang befahrener Straßen, durch Industriegebiete), geschlossene Gasthäuser (heute Ruhetag) vor allem um die Mittagszeit, unzuverlässige Markierungen, schlechte Busverbindungen, mangelhafter Gepäcktransfer und die Erkenntnis: „Auf dem Oberpfälzer Wanderweg des Biers ist es schwierig, ein solches zu bekommen.“

Das kam mir in Teilen durchaus bekannt vor, hatte doch erst kürzlich bei schönstem Herbstwetter im Biergarten von Marienthal am Regen eine sichtlich überforderte Bedienung uns die Speisekarte gar nicht erst angeboten mit den Worten: „Ihr wöllts ja eh nix essn!“
Dazu passt ein – wohl humorvoll gemeinter – Hinweis auf Oberpfälzer Gastlichkeit in nämlichem Gasthof:

        Was git´s heint z´essen?
        Erstens hoißt´s niat,
        wos git´s heint,
        sondern: git´s heint wos?
        und zwoatens git´s heint nix!

Im nördlichen Oberpfälzer Wald klingt es ebenso rau, aber herzlicher – liegt es am Zoigl, am „hochdeutsch“ oder am Norbert Neugirg?

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Glück und Glas – Rubinhochzeit und Rubinglas

Rubinglas, Überfang, aus der Vohenstraußer Gashütte Füger und Taube
(Foto: P. Staniczek)
Rubinglas, Überfang, aus der ehemaligen Vohenstraußer Gashütte Füger & Taube

      Um den vollen Wert des Glücks
      zu erfahren, brauchen wir jemanden,
      um es mit ihm zu teilen.

      Mark Twain

Elisabeth, ich danke dir für 40 Jahre Ehe, deine Liebe, Rücksichtnahme, Geduld, Nachsicht, Sorge, Kraft, Zärtlichkeit, dein Verständnis, deinen Realismus und deine Träume, dein Durchhaltevermögen und deine Beharrlichkeit.

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Des Winters Näh‘ verrät ein Flockenpaar

Wasserreservoir Vohenstrauß, erster Schnee im Oktober 2009
Wasserreservoir Vohenstrauß, erster Schnee im Oktober 2009 (Foto: P. Staniczek)

      Der erste Schnee

      Herbstsonnenschein. Des Winters Näh‘
      Verrät ein Flockenpaar;
      Es gleicht das erste Flöckchen Schnee
      Dem ersten weißen Haar.

      Noch wird – wie wohl von lieber Hand
      Der erste Schnee dem Haupt –
      So auch der erste Schnee dem Land
      Vom Sonnenstrahl geraubt.

      Doch habet acht! mit einem Mal
      Ist Haupt und Erde weiß,
      Und Liebeshand und Sonnenstrahl
      Sich nicht zu helfen weiß.

      Theodor Fontane

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Wetten dass Pflanzkübel …

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Kriegerdenkmal von 1935, Entwurf von Otto Dörfler

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‚Kriegerdenkmal 1870/71, Rotsandsteinsäule mit Adler‘ (Fotos: Peter Staniczek)

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Rainer Brüderle wird Bundeswirtschaftsminister – Gratulation

Frankfurt, Exkursion Goethehaus, Staniczek (links), Brüderle
(Foto: privat)

Vor 45 Jahren in Frankfurt, anlässlich einer Exkursion auf dem Weg zum Goethehaus – Jubel nach erfolgreicher Suche? 1966 haben wir in Landau in der Pfalz gemeinsam Abitur gemacht.
Eines der Deutschthemen: „Das deutsche Volk neigt dazu, das Gefühl für die Realitäten zu verlieren. Unser Volk, das in der Not die bewundernswertesten Tugenden entwickelte, soll auch die Zeiten des Glückes ertragen können.“ Zu diesen Worten eines Politikers sollten wir Stellung nehmen. Das möchte ich auch heute noch nicht tun und wenn doch, fiele die Stellungnahme sehr kurz aus. „Freiheit und Maß sind Zeichen des Menschlichen. Nimm eines davon weg, Freiheit oder Maß, und es beginnt das Menschenunwürdige.“ Darüber kann man diskutieren. Nach wie vor stark Thema eins:

    „´Mag auch das Auge des Nachtvogels die Sonne nicht sehen´, sagt Thomas von Aquin, ´es schaut sie dennoch das Auge des Adlers.´“

Ob Nachtvogel oder Adler, einen scharfen Blick für das Wesentliche, für Freiheit und Maß, wünscht dir dein ehemaliger Klassenkamerad Stani

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Soll denn des a Kirwa sa?

Kirwaköichl
(Foto: P. Staniczek)

      O Kirwa lou niat nou,
      mir hom a nu a Fimferl dou.
      O Kirwa lou niat nou,
      bleib nu a bisserl dou!
      +++
      Drei Doch, drei Doch gemma nimma ham,
      gemma nimma ham,
      bis mei Mutter Köichla bacht
      und da Voda nouche tracht.
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Spurensuche

Freilandmuseum Finsterau, Holz-Kapelle
(Foto privat)

Anlässlich meiner Krebstherapie war ich im Juli (sehr kurzes Haar) zu einer Anschlussbehandlung nach allogener Stammzellen-Transplantation auch in der Klinik Bavaria Freyung/Bayerischer Wald untergebracht. Fast täglich bewegte ich mich im Freien, um vom Rollstuhl über den Rollator und andere Hilfsmittel (die beste aller Ehefrauen) wieder zum normalen Gehen zu gelangen. Beim Besuch des Freilichtmuseums Finsterau (sehr lohnenswert) stieß ich in der Holz-Kapelle auf die Spur eines alten Freundes, Kollegen und Weggefährten, der 1998 bei einem tragischen Autounfall auf dem Schulweg zwischen seinem Wohnort Passau und dem Schulort Grafenau mit weiteren Kollegen ums Leben kam: Peter Dellefant.

      Friedrich Hölderlin – Rückkehr in die Heimat

      Lebt wohl dann, Jugendtage, du Rosenpfad
      Der Lieb, und all ihr Pfade des Wanderers,
      Lebt wohl! und nimm und segne du mein
      Leben, o Himmel der Heimat, wieder!
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Trinkwasser und Qualität – wie reimt sich das zusamm´?

Der neue Tag, 28.09.09:
Ohne Abkochanordnungen und Chlorung ist die Wasserversorgung seit einigen Monaten nicht mehr aufrechtzuerhalten. Wasser ist vorhanden, es fehlt nur an der Qualität.
Genau nehmen es Gesundheitsamt und Wasserwirtschaftsamt, wenn es um Nitratwerte oder bakteriologische Dinge geht. Ein Problem stelle der nur 42 Meter tiefe Tiefbrunnen dar. Wegen der geringen Überdeckung durch Erdreich fehle es auch an der Filterwirkung. Folglich müsste das Schutzgebiet für den Brunnen beträchtlich erweitert werden, was Unsummen kosten würde. (Anmerkung: Was ist mit den Verursachern?)

Maisanbau
(Foto: Peter Staniczek)

    Eine Reduzierung erhöhter Nitratkonzentrationen im Grund- und Oberflächenwasser kann am effektivsten durch Verminderung der Einträge erreicht werden. Da die landwirtschaftliche Nutzung gegenwärtig der größte Verursacher nachgewiesener Belastungen ist, können Minderungsmaßnahmen zum Abbau von Nitratüberschüssen entsprechend den Vorgaben der EG – Nitratrichtlinie und deren konsequente Umsetzung hier einen wesentlichen Beitrag leisten. (Umweltbundesamt 2009)

A. stellte den Zuhörern die vom Ingenieurbüro erarbeiteten Varianten zur Lösung vor. Variante A sieht die Sanierung und den Ausbau der Quellen und des Tiefbrunnens vor. Dafür ist mit Kosten von 1,7 Millionen Euro zu rechnen.

Eine Reduzierung der eigenen Wassergewinnung und parallel dazu einen Fremdwasserbezug von der Steinwaldgruppe sieht die Variante B mit Kosten von 1,4 Millionen Euro vor.
Alternative C ist eine Mischung aus A und B mit Teilreduzierung der Eigenwasserversorgung, kombiniert mit reduziertem Fremdenwasserbezug. Dies würde rund 1,5 Millionen Euro kosten.
Der Bürgermeister hatte eine Lösung parat. „Was wir brauchen, ist unbelastetes Steinwaldwasser zum Mischen mit unserem eigenen belasteten Wasser, um die gesetzlich vorgeschriebenen Werte zu erreichen.“

In drei Testabstimmungen sprach sich die Hälfte der Anwesenden für Variante B (Reduzierung der eigenen Wasserversorgung und Fremdwasserbezug) aus. (gekürzte Wiedergabe, Staniczek)

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Matthäi am Letzten

Flurkreuz in Albersrieth (Marktgemeinde Waldthurn)

Der Namenstag des heiligen Matthäus am 21. September (Tag- und Nachtgleiche) war früher der Herbstbeginn.
Etwa eine Woche nach Schulbeginn, verbunden mit leichten Niederschlägen beginnt erfahrungsgemäß die Steinpilz-Saison und auch das Obst erhält die nötige Süße, wunderschön als Bitte formuliert von Rainer Maria Rilke in seinem Gedicht Herbsttag:

      Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
      gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
      dränge sie zur Vollendung hin und jage
      die letzte Süße in den schweren Wein.

Bilderbuch-Steinpilze aus den Grenzwäldern bei Eslarn
(Fotos: Peter Staniczek)

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