… beschränkt sich nicht auf die flächendeckende Ausrüstung mit Baumärkten.“
Irene und Werner Fritz von der Kulturwerkstatt Kalmreuth (in Der neue Tag, 8. März 2010)

Foto von der Homepage der Kulturwerkstatt Kalmreuth
… beschränkt sich nicht auf die flächendeckende Ausrüstung mit Baumärkten.“
Irene und Werner Fritz von der Kulturwerkstatt Kalmreuth (in Der neue Tag, 8. März 2010)

Foto von der Homepage der Kulturwerkstatt Kalmreuth

Prager Straße – Mittelalterliche Fernstraße bei Neuwirtshaus (Vohenstrauß)
Im Volksmund „die Alte Heeresstraße“, auf historischen Karten „Prager Straße“, lokalgeschichtlich auch „Rennweg“ genannt, erstreckt sich die frühmittelalterliche Fernstraße von Westen (Rhein-Main-Gebiet) über Nürnberg, Vohenstrauß und Waidhaus nach Pilsen, Prag weiter nach Osten. Zahlreiche Turmhügelburgen, urkundlich belegte Geleitrechte, Märkte, Städte belegen die Bedeutung und Wichtigkeit dieser kürzesten und meistbenutzten Ost-West-Verbindung. Auch die Bundesstraße B 14 und die Autobahn A 6 (Via Carolina) verlaufen logischerweise auf der Trasse dieser historischen Verbindung.
Daran kann auch der immense Verwertungsdruck einer vom Tourismus-Management aus dem Hut gezauberten „Goldenen Straße“ (positives Bild) nichts ändern, die aus der historisch bedeutendsten Prager Straße eine „Verbotene Straße“ (negatives Bild) propagiert. Nicht ganz unschuldig sind die Anliegergemeinden sowie deren Tourismus-Management, denn es geschieht wenig, um den Ruf der alten Trasse aufzuwerten.

Berichterstattung. Der neue Tag, Pilfusek, Febr. 2010
Beim Waldkircher (Gemeinde Georgenberg, Landkreis Neustadt an der Waldnaab) Faschingszug war auch oben angeführter „Goaßhaxn-Hexenheislwong“ aus Flossenbürg vertreten. Als „Goashaxn“ werden die Flossenbürger in der näheren Umgebung aufgezogen/geneckt, wobei sich die Flossenbürger bei ihren Nachbarn aus Waldkirch mit dem Ausdruck „Pfingsthörner“ revanchieren. Natürlich waren auch die Pleysteiner „Pulverstoffel“ dabei.
Die Waidhauser „Henglecker“ sowie die Vohenstraußer „Scheeßenscheißer“ waren dagegen nicht vertreten.
aus: Iphigenie in Aulis von Euripides, übersetzt von Friedrich Schiller, Fünfter Akt, Dritter Auftritt, Iphigenie
Fahrenberg, 31.01.2010, Foto: Peter Staniczek
Gibt es in Vohenstrauß eine Gestaltungssatzung? – Grundsätzlich ja, aber die ist nicht rechtsverbindlich, da schaut keiner rein, da hält sich niemand dran, am wenigsten die Mitglieder des Bauausschusses bzw. des Stadtrats, von Ausnahmen abgesehen.
Darf im sensiblen Vohenstraußer Altstadtbereich jeder bauen und gestalten wie er will? – Grundsätzlich ja, aber er muss das natürlich fachlich begründen (beliebte Begründungen: … sonst gehe ich woanders hin, … sonst investiere ich nicht)!

Foto: Peter Staniczek, Marktplatz 5, 7 u. 9
Wieder gibt es einen Präzendenzfall im sensiblen Bereich der Vohenstraußer Altstadt, diesmal zwischen dem denkmalgeschützten Wohn- und Geschäftshaus Marktplatz 5 („Frank“) und dem ebenfalls noch geschützten Rathaus. Es geht um die historisierende Fassade eines ehemaligen Bankgebäudes, das an der Stelle des historischen Gasthofes „Zum Schwan“ errichtet wurde. Diese sog. historisierende Fassade soll nun wohl großstädtisches Gepräge erfahren, zum Zwecke „der Stärkung des Einzelhandels (Anm.: hier Sportfachgeschäft) und der nachhaltigen Belebung des Marktplatzes“.
Vom Investor gewünschte Fassadenänderung (Der neue Tag, 12.02.2010, dob)
Natürlich spricht nichts gegen eine geschäftliche Belebung der Altstadt, aber warum findet man (Investor und/oder Stadtbaugesellschaft) keinen Architekten, der die Altstadt gestalterisch aufwerten kann? Warum gibt sich die Stadt mit Zweitklassigkeit zufrieden?

Detail aus Ansichtskarte: J. G. Riegel, Vohenstrauß, 1911, Repro: P. Staniczek
Vor ziemlich genau 100 Jahren waren die Mitglieder des Vohenstraußer Magistrats weitsichtiger, das Rathaus wurde aufgrund eines Architektenwettbewerbs mit namhaften Bewerbern und Juroren im Stil der damaligen Zeit gebaut.
Der BR (Bayerischer Rundfunk, Fernsehen) sendet im Rahmen seiner Sendung „Wir in Bayern – Lust auf Heimat“ am Mittwoch, dem 03. Februar 2010, zwischen 15:30 und 16:45, einen Beitrag über die „Steinsäulen im Raum Leuchtenberg“.
Autor Marcus Meyer vom BR zeichnet verantwortlich für den Beitrag, Grundlage war ein Bericht über die Steinsäulen im Internet.
Leuchtenberg von Wieselrieth aus
Letzte (tolles Wetter, nach der kältesten Nacht) und vorletzte (trübes Wetter) Woche wurden die Standorte besucht und dem Rätsel der Steinsäulen nachgegangen. Gedreht wurde an den landschaftlich schönsten Plätzen um die alte Landgrafenburg Leuchtenberg. Vom Kalten Baum über Wieselrieth, Wittschau, Glaubendorf, Oberköblitz (neu entdeckte Säule durch Thomas Lingl), Michldorf und Hoher Stein ging es mit dem TV-Team zum Markt und zur Burg Leuchtenberg.
Das ganze Projekt wurde vom ersten Anruf bei mir bis zur Ankündigung des Sendetermins in kürzester Zeit abgewickelt.
Denkmalpflege, Heimatpflege, großartige Oberpfälzer Winterlandschaft und rätselhafte Steinsäulen, die einen einheitlichen ikonographischen Typus aufweisen, lohnen sicher einen Blick ins Fersehprogramm am Mittwoch.

Team des BR, rechts Autor Marcus Meyer (Fotos: Peter Staniczek)
Wenn am 2. Februar die letzten Christbäume geleert und entsorgt werden, steht der Tag „Maria Lichtmess“ auf dem Kalender. Neben den altbekannten Bräuchen ist vielleicht der folgende nicht mehr so bekannt. In Eslarn bekamen an diesem Tag die Kinder früher als Brauchtumsgebäck einen „Sodlgaal„.
Beim „Sodlgaal“ handelte es sich um das linke Pferd im Gespann, den Sattelgaul, der direkt mit dem Stoßzügel (Leitseil) gelenkt werden konnte. Das rechte Pferd war der sog. Handgaul, dessen Geschirr über ein Seil mit dem des Sattelgauls verbunden war.

Kienspanleuchter im Heimatmuseum der Stadt Vohenstrauß (Foto: Fotostudio Harald Kraus)
Laut „Der neue Tag“ vom 30.01.2010 (Um Fischerberg viel Wind gemacht) haben Vertreter der SPD-Fraktion bei einer Pressekonferenz zum Thema Windenergie überraschende Aussagen getroffen. Mit obiger Aussage wird Reinhard Heese, SPD-Sprecher im Ausschuss für Energiewende, zitiert.